Corona hat viele Vereine hart getroffen, auch in Varel, Bockhorn und Zetel. In dieser Serie sprechen wir mit Menschen, die von den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf ihren Verein berichten.

Bühnenleiter in Varel Dieter Kück

OBENSTROHE „Wir lassen den Kopf nicht hängen“, sagt Dieter Kück Bühnenleiter der Niederdeutschen Bühne Varel. Er und die 79 anderen ehrenamtlichen Mitglieder des Vereins sind durch die Corona-Pandemie in den vergangenen Monaten immer wieder ordentlich ausgebremst worden. Doch trotz dieser Rückschläge nahmen sie die Proben für ihre Theater-Aufführungen, unter Einhaltung der geltenden Hygiene-Maßnahmen, immer wieder auf. Dieter Kück freut sich über diesen Zusammenhalt der Mitglieder. „Niemand ist abgesprungen“, sagt er. Zwar hätten manche in der Zwischenzeit andere Hobbys gefunden, seien aber trotzdem weiterhin aktiv bei der Sache geblieben. Kontakt wird regelmäßig per Mail oder WhatsApp gehalten. Im Sommer gab es sogar einen Grillabend. „Trotz widriger Umstände stehen wir auf stabilen Beinen“, sagt Dieter Kück. Das ist auch dem Engagement der vielen Mitglieder zu verdanken.

Wegen des Zeitpunkts der Theater-Saison – „das ist einfach eine Wintersache“, so Dieter Kück – wurden 2020 und 2021 immer wieder Aufführungen abgesagt. Auch die im März geplante Aufführung des Musicals „Leevde, Lust un Lockenwickler“ musste ausfallen. „Der Vorverkauf lief blendend“, bedauert der Bühnenleiter. Doch die verschärfenden Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie ließen die Aufführung nicht zu. Alle Veranstaltungen, die nicht zwingen notwendig waren, mussten abgesagt werden. „Das war während unserer Generalprobe“, sagt Kück. Als er den probenden Schauspielern mitteilte, dass sich ihre 50 Proben nicht gelohnt hätten, seien „alle in Tränen ausgebrochen. Das war für mich auch sehr emotional. Das war schon heftig“, so Kück. Durch das Wegfallen der verkauften Karten gab es außerdem finanzielle Einbußen. Dazu kamen auch die Ausgaben für die Berufsregisseure. „Die verlangen ja auch ein Honorar und wir wollten sie nicht einfach im Regen stehen lassen“, so Dieter Kück. Im Sommer 2020 wurde die neue Saison geplant, die üblicherweise von Oktober bis Mitte April geht. Wegen der geltenden Maßnahmen wurden das Ein-Mann-Stück „Alleen in de Sauna“ und ein Sketch-Abend geplant. Die Premiere des Ein-Mann-Stückes konnte abgehalten werden, ehe es zu strengeren Auflagen kam.

Dennoch ließen sich die Mitglieder nicht unterkriegen und blieben weiter am Ball. „Alle waren und sind immer noch Feuer und Flamme“, sagt Dieter Kück. Trotz der aktuellen Situation verliert der Bühnenleiter nicht die Hoffnung. „Die Proben für den Sketch-Abend haben wir wieder aufgenommen“, sagt er. Der Vorteil bei dieser Art der Aufführung: Es stehen maximal zwei Personen mit genügend Abstand auf der Bühne. Geplant sind elf Sketche unter dem Motto „Die Einladung“. „Wir leben in Hoffnung und lassen uns nicht unterkriegen“, so Dieter Kück.

aus: NORDWEST-ZEITUNG – Sarom Siebenhaar