Vor einem Jahr begann die Spielzeit des Theaters am Meer mit der unterhaltenden Lesung „Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt!“. Das Theater testete mit den Abenden den Umgang mit den Corona bedingten Einschränkungen des Theaterbetriebs. Sowohl die Lesung als auch der Ablauf des Theaterbetriebs verliefen erfolgreich. Wegen der Nachfrage nach weiteren Terminen, nimmt das Theater am Meer im September mit drei Terminen die Lesung mit Arnold Preuß wieder ins Programm. Am Freitag, 17. und Samstag, 18. (jeweils 20 Uhr) sowie am Sonntag, 19. September (16.30 Uhr) gibt es das platt-/hochdeutsche Programm mit Werken von Joachim Ringelnatz, Klaus Groth und anderen. 

Arnold Preuß (Foto) liest Ringelnatz und Groth

Joachim Ringelnatz wurde 1883 als Hans Gustav Bötticher geboren. Er war ein deutscher SchriftstellerKabarettist und Maler, der vor allem für humoristische Gedichte um die Kunstfigur Kuttel Daddeldu bekannt ist. Sein teils skurril, expressionistisch, witzig und geistreich geprägtes Werk ist auch heute noch bestens bekannt. Zu Zeiten des 1. Weltkrieges war Ringelnatz in Wilhelmshaven stationiert und fuhr auf den Versorgungsschiffen „Blexen“ und „Vulkan“.
Der ehemalige Bundespräsident Theodor Heuss sagte über Ringelnatz, „Sein eigentliches künstlerisches Element war die Sprachphantastik, das erfinderische Spiel des Wortes, das er mit handwerklichem Sinn für Farbe und Kraft behandelte; das konnte lärmende Kaskaden geben, aber die besten seiner Verse soll man still und schlicht lesen, und dann schenken sie keine gedichtete Journalistik, sondern etwas sehr Altmodisches: Poesie.“ 
Den Titel der Lesung gab das bekannte Zitat von Ringelnatz: „Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt“.
Kaus Groth wurde 1819 in Heide (SH) geboren und war ein bedeutsamer niederdeutscher Lyriker und Schriftsteller. Er gilt gemeinsam mit dem Mecklenburger Fritz Reuter als einer der Begründer der neueren niederdeutschen Literatur. 
Groths Bestreben war es, die „Gleichberechtigung einer plattdeutschen neben der hochdeutschen Literatur“ zu beweisen, weshalb er seine heimische Mundart zur Literatursprache ausbaute. Es gelang ihm, auch ernste Themen auf Plattdeutsch auf literarisch hohem Niveau zu beschreiben. Er verfasste so bekannte Gedichte wie „Lütt Matten, de Haas!“ und „Ik wull, ik weer noch kleen, Jehann“, die natürlich in der Lesung nicht fehlen dürfen.

Termine im Theater am Meer, Kieler Straße 63
Freitag 17.09.21 20:00 Uhr Samstag 18.09.21 20:00 Uhr Sonntag 19.09.21 16:30 Uhr