Wie viele Probleme das gemeinsame Weihnachtsfest mit der Familie bringen kann, wird im niederdeutschen Theaterstück „All ünner en Dannenboom“ gezeigt, das am Sonntag Premiere in Oldenburg feiert.


Bild: Lukasz Lawicki

In diesem Jahr weihnachtet es schon am Sonntag, 16. Oktober. „All ünner en Dannenboom“ unter der Regie von Martin König feiert um 18.30 Uhr Premiere im Kleinen Haus des Oldenburgischen Staatstheaters. Das Stück ist eine niederdeutsche Bühnenfassung und Erstaufführung der Familienkomödie „Alle unter eine Tanne“ aus dem Jahr 2014.

Und darum geht es: Elli, 62 (Rita Martens) und Robert, 65 (Klaus Pflug) zoffen sich von Beginn an. Bald schon erfährt das Publikum, dass das Paar sich bereits vor drei Jahren scheiden ließ und wieder anderweitig liiert ist. Allerdings wissen ihre Kinder davon noch nichts. Und so kommt es, dass auch in diesem Jahr wieder gemeinsam Weihnachten gefeiert und im Elternhaus der schöne Schein einer familiären Vergangenheit inszeniert wird, die es so gar nicht mehr gibt. Doch die Gegenwart macht einen Strich durch die Rechnung: Roberts neue Partnerin Chrissi (Silke Freese) will den Schein nicht länger wahren. Und auch der Nachwuchs bringt das ein oder andere Geheimnis mit an den Festtisch.

„Das Stück zeigt ein zeitloses Bild in einer modernen Gesellschaft“, erklärt König im gemeinsamen Gespräch mit der dramaturgischen Leitung Nora Hecker. „Die Geschichte ist sehr menschlich. Die beiden Protagonisten stolpern auf eine Art auch über ihre eigenen Ansprüche und ihre Vorbildfunktion.“ Spezifisch die Thematisierung an Weihnachten betone die Familiendynamik, die nah, aber auch konfliktreich sein kann. „Man darf sehr gespannt sein“, ergänzt er.

Eine Verlegung der Handlung in die Oldenburger Region sei König sehr wichtig gewesen, hebt er hervor. Dieser sei in einige Textstellen eingearbeitet worden und bringe auch so einen Wiedererkennungswert in die Inszenierung und sorge für lustige Momente.

Auch wenn das Stück sich mit eher ernsten Themen beschäftigt, bleibt es allem vorangestellt eine berührende Komödie, die zu unterhalten weiß. „Man problematisiert sich nicht um das Fest herum, man amüsiert sich“, so König. „Das Stück bedient ein eigentlich ernstes Thema mit einer großen Portion Humor“, erklärt Hecker.

Bis zum 7. Januar wird das Stück gezeigt. Für die Premiere sind noch Karten erhältlich. Tickets gibt es entweder telefonisch unter 0441/2225111 oder online unter tickets.staatstheater.de

aus: NWZ / Jennifer Katona