Theater am Meer verlegt „Der Tod eines Handlungsreisenden“ nach Norddeutschland
Mit Arthur Millers erfolgreichstem und mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Stück „Der Tod eines Handlungsreisenden“ setzt das Theater am Meer am Sonnabend, 18. Januar 2025, um 20 Uhr im kleinen Schauspielhaus an der Kieler Straße mit der dritten Premiere die aktuelle Spielzeit 2024/25 fort. Die Inszenierung dieses Klassikers liegt in den Händen von Regieprofi Elke Münch. Die beiden Hamburger Dramaturgen Hartmut Cyriacks und Peter Nissen haben das Stück sehr feinfühlig unter dem Titel „UTMUSTERT“ (= ausgemustert) nach Hamburg verlegt.
Worum geht es?
In Millers Stück wird das Scheitern des Handelsvertreters Willy Lohmann porträtiert, der für sich, seine Frau Linda und seine beiden Söhne Buttje und Juppi ein erfolgreiches und wohlhabendes Leben erträumt hat. Er ist besessen von der Nachkriegs-Interpretation des „American Dream“, also so viel Geld zu verdienen und so erfolgreich zu sein wie möglich. Jedoch muss Willy sich mit Mitte 60 eingestehen, dass er sich mit den Vorstellungen über sein Leben, Beruf und Familie schlussendlich selbst betrogen hat. Der eigene scheinbar sinnlose Lebensweg hat ihn zermürbt. Seine fürsorgliche Frau erreicht ihn nicht mehr.
Willys innerliche Zerrissenheit zeigt sich darin, dass sein Leben in einer Welt stattfindet, in der sich für ihn Vergangenheit und Gegenwart vermischen. In mehreren Tagträumen spricht er mit Personen, die nur in seiner Vorstellung anwesend sind, oder es werden Rückblenden gezeigt, manchmal vermischt sich auch beides.
Cyriacks und Nissen, das erfolgreiche Übersetzerduo, haben die uramerikanische Geschichte mit großem sprachlichem Einfühlungsvermögen nicht nur ins Plattdeutsche übertragen, sondern die Handlung sehr nachvollziehbar in das gerade wiedervereinigte Deutschland transponiert. Elke Münch hat mit ihrer Regie- und Bühnenkonzeption in Zusammenarbeit mit Bühnenbildner Harald Schmidt die Räume und den Rahmen für die rasch wechselnden Orte und Zeiten geschaffen. Die Ur-Aufführung der Niederdeutschen Fassung zum 100. Geburtstages des Ohnsorg-Theaters im Jahre 2002 wurde ein großer Erfolg.
weitere Infos unter: https://theater-am-meer.de