Dramatische Verwicklungen und überraschende Wendungen zeichnen „Twee as Bonnie un Clyde“ des Niederdeutschen Theaters Neuenburg aus. Das Stück ist noch bis Ende März zu sehen.
Zu seiner dritten Premiere der laufenden Wintersaison hat das Niederdeutsche Theater Neuenburg jetzt eingeladen: Die Komödie „Twee as Bonnie un Clyde“ ist ein Kammerspiel mit zwei Schauspielern, das mit René Kroll und Paula Heinrich bestens besetzt ist.
Die beiden ehemaligen Schüler der hauseigenen Theaterschule ließen zu keinem Zeitpunkt weitere Akteure vermissen.
Berühmtes Gaunerpaar
Die beiden träumen vom Dolce Vita unter der Sonne von Las Vegas – das nötige Kleingeld für den Ausstieg soll durch einen Bankraub erzielt werden.
Nach Mannis Plan wandeln sie damit auf den Spuren des berühmtesten Gaunerpaares Amerikas, allerdings gibt es zwei Hauptprobleme: Erstens ist Manni nicht ganz so ausgebufft wie Clyde und zweitens heißt Bonnie in Wirklichkeit Chantal – mit allen Klischees, die diesem Namen zugeschrieben werden.
Das beginnt mit den Problemen beim Lesen von Straßenkarten und endet noch nicht mit der peniblen Treue, sich an Absprachen beispielsweise von angekündigten Stichworten zu halten. Und dann kommt auch noch Pech dazu.
Da ist es Bonnies Vorteil, dass Clyde geübt ist im Wegatmen von aufkommenden Stress. Bonnies „Upsi“ wird zum Running-Gag und Clydes Kreativität ist gefragt beim Suchen spontaner Alternativlösungen – womit wir wieder beim ersten Problem wären. Währenddessen überrascht Bonnie wiederholt mit ihrer Merkfähigkeit und lässt Hoffnungen für ein gutes Ende aufkommen.
Ans Herz gewachsen
Das Stück lebt von seinen Wendungen und den damit verbundenen Slapstick-Elementen. Die Dramaturgie des Stückes bringt die Schauspieler dem Zuschauer immer näher. Nach etwas behäbigem Beginn haben es die beiden Akteure spätestens nach den dramatischen Verwicklungen im Schlussakt geschafft, dem Publikum regelrecht ans Herz zu wachsen. René Kroll und Paula Heinrich ernten abschließend zu Recht stehende Ovationen für ihre Darbietung – sowie der Rest des großen Teams im Hintergrund für ihre Unterstützung.
aus: NWZ Online / Ralf Koch