Die Niederdeutsche Bühne Varel legt wieder los mit drei unterschiedlichen Stücken
Das neue Jugendtheater brilliert mit erster Inszenierung
Varel. Darauf hat die Bühne lange gewartet: Es geht wieder los mit Proben und für die kommende Saison 2022/2023 hat die Niederdeutsche Bühne Varel e.V. einiges vorbereitet. Bühnenleiter Dieter Kück: „In dieser Saison haben wir drei ganz besondere Inszenierungen auf dem Plan. Das Publikum kann sich auf viel Abwechslung und tolle schauspielerische Leistungen freuen“.
Gestartet wird ab dem 06. November mit einer intensiven Inszenierung, die den Zuschauer zum Nachdenken bringt und sicherlich einige Diskussionen nach sich ziehen wird.
Jugendtheater auf Hochdeutsch
Das neu gegründete Jugendtheater der NDB Varel e.V. startet mit der hochdeutschen Aufführung „Was nützen mir alle anderen, wenn wir beide morgen tot sind…“ In dem von den Jugendlichen selbst konzipierten Stück geht es um die Frage, wer Opfer oder Täter in einer kriegerischen Auseinandersetzung ist. In der unter die Haut gehenden Inszenierung setzen die jungen Schauspielerinnen sich mit dem Thema Krieg, Frieden, Schuld und Unschuld in einer sehr szenischen und modern inszenierten Darstellungsform auseinander. In einer Art Gerichtsverhandlung soll aufgeklärt werden, ob sich die Menschheit schuldig gemacht hat. Aber niemand weiß, ob die anwesenden Zeuginnen nun Beschuldigte, Opfer oder Beobachter sind. Das Bühnenbild überrascht mit einer Professionalität, dass einem Staatstheater würdig ist und die Zuschauer*innen von der ersten bis zur letzten Minute in seinen Bann zieht. Effektvolle Multi-Media-Sequenzen erhöhen die Spannung in dieser neuzeitlichen und sehenswerten Produktion. Regie: Frank Wittkowski
Allens in Botter
Am 28. Januar 2023 geht es dann mit einer Attacke auf die Lachmuskeln weiter: In „Allens in Butter“, geschrieben von Edward Taylor, Niederdeutsch von Gerd Meier, geht es drunter und drüber.
Die bekannte und auch in anderen Theatern gern gespielte Farce erzählt in der NDB Varel Version die Geschichte von Ewald Papendiek, einem Mitglied der Europäischen Kommission. Papendiek reist nach Varel, um seiner Karriere den richtigen Schub zu geben. Doch es läuft absolut nichts nach Plan. Mal macht ihm seine angetraute Gattin das Lebens schwer, mal die Geliebte und mal die Eigentümerin des Apartments, in dem er logiert. Als dann noch die Balkontür klemmt und ein Boiler explodiert, ist das Chaos perfekt. Eine schwungvolle und ereignisreiche Inszenierung, bei der man einfach nur Spaß haben darf. Ulf Goerges (Regie)
Ab 10. März 2023 wird es dann zum Saisonabschluss bei „Leevde, Lust un Lockenwickler“ temperamentvoll, lustig und vor allem auch musikalisch.
Leevde, Lust un Lockenwickler
Nach dem Motto: Deine Freundin weiß viel, dein Frisör weiß alles, wird es im zweiten Stück nicht nur lustig, sondern auch musikalisch. Die Autorin Martina Flügge nimmt uns in „Levde, Lust und Lockenwickler- Dien Frisör weet allens“ mit in den schillernden Alltag des Frisörsalons „Uschi & Uschi“. Der schwule Frisör Pierre und seine etwas zu selbstbewusste Kollegin Jaqueline wetteifern darum, wer von beiden der attraktivere und begehrenswertere ist. Eines Morgens betreten zwei völlig unterschiedliche Kundinnen den Salon. Die einzige Gemeinsamkeit ist, dass beide abends ein wichtiges Rendezvous haben, was sie allerdings nicht zu Verbündeten, sondern zu Rivalinnen werden lässt. In schwungvollen und süffisanten Tanz- und Gesangseinlagen wird gestritten, versöhnt, gelästert und das Publikum zum Mitsingen animiert. Ein Theaterabend, der Herz und Seele mal so richtig durchpustet und den Zuschauer beschwingt nach Hause entlässt. Markus Weise (Regie)