Niederdeutsche Bühne Varel zeigt Lustspiel „Allens in Botter“ auf der Bühne des Tivoli

TURBULENT GEHT ES ZU AUF DER BÜHNE DES TIVOLI IN VAREL. BILD: NDB Varel

VAREL. (tb) Temporeich ist die Niederdeutsche Bühne Varel ins neue Jahr gestartet. Das derb-komische Lustspiel „Allens in Botter“ von Edward Taylor bot allerhand Verwirrungen auf der Bühne des Tivoli in Varel und verlangte den sieben Akteuren einiges ab.
Im Mittelpunkt der Irrungen und Wirrungen steht Ewald Papendiek, Mitglied der Europäischen Kommission. Eine Dienstreise nach Varel soll ihn zur großen Karriere führen, doch in dem Vareler Apartment läuft nichts so wie geplant. Dieter Kück spielt den Politiker mit großem Engagement und leistet auf der Bühne Schwerstarbeit, denn ein Problem jagt das andere: Nicht nur Ewald Papendieks Frau Gunda, gespielt von Melanie Ruprecht, macht ihm das Leben schwer, sondern auch die eigentliche Besitzerin der Wohnung, Louise Müller (Karin Reinefeld), und sogar seine Geliebte Astrid ist auf Abwegen.

Gespielt wird die junge Geliebte von Anne Büttner, die zum ersten Mal auf der Bühne stand und mit ihrem erfrischenden Spiel und viel schauspielerischem Talent beeindruckte. Den überforderten Wohnungsvermittler Torben Körner spielte überzeugend Bernd-Uwe Mohrhusen, Phillip Reinefeld sorgte als Paketbote Ernst Seidel für weitere Verwirrung und für eine ganz besondere Überraschung war Harald Kaminski als Präsident der Europäischen Kommission gut.
Als dann noch die Balkontür klemmt und ein Boiler explodiert, ist das Chaos perfekt. Unter der Regie von Ulf Georges bekam das Publikum ein rasantes Spiel zwischen den Türen von Schlafzimmern, Balkon, Bad und Küche geboten und die Schauspieler meisterten die unzähligen Auftritte aus den jeweiligen Türen perfekt aufeinander abgestimmt.

Beeindruckend ist das Bühnenbild eines luxuriösen Apartments mit großem Balkon und als Höhepunkt einem beleuchteten Müllschlucker, der mit lautem Getöse alles einsaugt, was in ihn hineingeworfen wird.
Das Lustspiel traf den Humor der Premierenzuschauer und es wurde viel gelacht. Noch achtmal können Theaterfreunde auf der Bühne des Tivoli verfolgen, ob tatsächlich „Allens in Botter“ ist.

aus: NWZ Online 30.1.23 Traute Börjes-Meinardus