Unermessliche Gelder rauschen in Brake

Wohin damit? Ein Problem haben (von links) Renke Brüning, Yara Bärwinkel, Jens Rose und Rainer Büsing. Bild: Ulrich Schlüter

Und ewig rauschen die Gelder: Diese Farce von Michael Cooney führt die Niederdeutsche Bühne Brake auf. Premiere ist am 28. Oktober (Beginn: 19 Uhr) im BBZ-Forum. Weitere Aufführungen folgen.

Es ist bunt. Und es geht turbulent zu auf der Forumsbühne im Berufsbildungszentrum (BBZ) in Brake. Eine unscheinbare Farbe trägt dazu bei: Salbeigrün. Sie eignet sich nicht nur hervorragend für den Wohnbereich. Das zurückhaltende Grau-Grün lässt die furiosen Auftritte der Akteure noch strahlender wirken. Das Bühnenbild der Inszenierung „Cash: Geld in’n Büdel – miteens Getüdel“ erfüllt somit gleich mehrere Aufgaben. Zum einen kommen Kostüme und Dekoration nach den Worten von Manuela Schöler viel besser zur Geltung. Und zum anderen wirken die Darsteller sehr viel präsenter: Temporeich und in schnellen Dialogen flitzen sie an den salbeigrünen Tapeten entlang. Geradezu explosiv. Premiere feiert das Stück am Freitag, 28. Oktober, um 19 Uhr.

Die Inszenierung aus der Feder von Michael Cooney, ins Niederdeutsche übertragen von Arnold Preuß, ist eine Verwechslungs- und Verwandlungskomödie. Im Mittelpunkt steht Erich Schwarz, gespielt von Renke Brüning, der es einfach nicht übers Herz bringt, seiner Frau Linda (Ute Haar) zu gestehen, dass er seinen Job verloren hat. So sucht er nach anderen Lösungen, um seine Kosten zu decken: zum Beispiel den wöchentlichen Scheck vom Sozialamt für seinen gerade nach Kanada ausgewanderten Untermieter. Und finanzielle Zuschüsse für diverse andere hilfsbedürftige Hausbewohner, die ihm so einfallen.

Rasante Achterbahnfahrt

Während Linda Schwarz glaubt, ihr Mann Erich ginge jeden Morgen zur Arbeit, bringt dieser eine Lawine staatlicher Hilfsbereitschaft ins Rollen. Von Alters-, Invaliden-, Unfall- und Frührente, Schlechtwetter-, Kranken-, Wohn- und Kindergeld bis zur Schulmilch lässt er nichts aus. Als aber eines Tages ein Außenprüfer vom Sozialamt vor der Tür steht, kommt der gute Erich ziemlich in die Bredouille und die Komödie entwickelt sich zu einer rasanten Achterbahnfahrt voller überraschender Wendungen.

aus: NORDWEST-Zeitung 22.10.22 Ulrich.Schlüter