Plattdüütsche auch in stürmischen Zeiten auf Kurs

Die Niederdeutsche Bühne Nordenham musste in den vergangenen Jahren viele Herausforderungen bewältigen. Vorsitzender Torsten Lange hat den Verein durch die stürmischen Zeiten gesteuert und wurde jetzt im Amt bestätigt.
Das Sprichwort „The Show musst go on“ könnte das heimliche Credo der Plattdüütschen sein: Trotz ständig neuer Herausforderungen bringt die Niederdeutsche Bühne Nordenham ihre Theaterstücke auf die Bühne. Wie die stellvertretende Vorsitzende Jane Kleidon in der Jahreshauptversammlung deutlich machte, haben Finanznöte, die Corona-Pandemie, bauliche Sperrungen aufgrund von Brandschutzvorgaben und zuletzt die Kündigung des Theatersaales im Kasino Friedrich-August-Hütte die Plattdüütschen in den vergangenen Jahren nicht vom Theaterspielen abbringen können. 
Jetzt hat die Theatergruppe im Abbehauser Dorfkrug ein neues Quartier bezogen und wird dort ab dem 18. Oktober die Komödie „Dartig“ aufführen.

Vorstandswahlen

Jane Kleidon dankte dem Bühnenleiter Torsten Lange für seine Arbeit an der Spitze des Vereins, der trotz der nicht immer leichten Zeiten die Plattdüütschen durch die Irrungen und Wirrungen der vergangenen acht Jahre brachte. Auf ihren Vorschlag hin wurde der 43-Jährige für eine weitere Amtszeit als 1. Vorsitzender gewählt.
Die Mitglieder waren nach einer Theaterprobe im Dorfkrug zur Jahreshauptversammlung zusammengekommen. Vier andere Vorstandsposten wurden neu besetzt. Sören Drebing übernimmt das Amt des Kassenwartes von Nick Schröder. Bettina Müller wird neue Spielleiterin in Nachfolge von Melissa Hattermann. Traute Funk und Katja Kramer rücken als Beisitzerinnen in den Vorstand auf. Petra Wilks und Irene Warnke hatten ihre Ämter zur Verfügung gestellt. Zum Vorstand gehören weiterhin Jane Kleidon (2. Vorsitzende), Inessa Ostendorp (Schriftführerin) und Beisitzer Werner Scholz (Bühnenbau).
In seinem Geschäftsbericht erinnerte Torsten Lange an die erfolgreichen Inszenierungen des Vorjahres, etwa die 70er-Jahre Revue „Ein Festival der Liebe“ und das Drama „Harold & Maude“. Die Jugendgruppe Tusculum zeigte eine „Entführung auf Umwegen“ und nahm am Jugendtheaterfestival des Niederdeutschen Bühnenbundes Niedersachsen & Bremen teil.
Das vergangene Jahr war vor allem aber geprägt durch den Auszug aus dem Kasino, für das Glencore Eigenbedarf angemeldet hatte. Die Bühnentechnik musste abgebaut, der Fundus zu einem großen Teil aufgelöst werden. Einige Requisiten konnten auf einem Flohmarkt verkauft werden. Der Erlös ist für die Renovierung eines neuen Mietlagers in Abbehausen bestimmt. 

Ehrenmitglieder

Ende 2023 konnte der Theaterverein sein 40-jähriges Bestehen mit einem internen Fest feiern. Zu den Gründungsmitgliedern zählen Regina und Gerd Hantke. Beide sind jetzt zu Ehrenmitgliedern ernannt worden. Über alle Jahrzehnte hinweg standen die Eheleute auf der Bühne oder waren im Hintergrund aktiv. Gerd Hantke gehörte fast 20 Jahre lang dem Bühnenvorstand an.
Ebenfalls geehrt wurde Katja Kramer. Die Leiterin der Jugendgruppe ist seit zehn Jahren Vereinsmitglied und stand selbst schon über 100 Mal für die Plattdüütschen auf der Bühne.
Mit „Dartig“ beginnt nun ein Abschnitt der Niederdeutschen Bühne an neuer Wirkungsstätte. Karten gibt es im Vorverkauf im Landhotel Butjadinger Tor in Abbehausen. Für die Plattdüütschen ist dieser Beginn eine neue Herausforderung. Sie sind sicher, dass sie auch diese erfolgreich bewältigen können – getreu dem heimlichen Credo: „The Show musst go on.“

aus: NWZ Online. Foto: NDB Nordenham