Plattdeutsches Theater kann mehr als Schenkelklopfer. Wer die Emder Friesenbühne kennt, weiß das. Doch was die Laiendarsteller am 31. Oktober auf die Bühne bringen, gab es so wohl auch bundesweit noch nicht
Für die Crew der Emder Friesenbühne wird es ernst, denn die Premiere ihres neuen Theater-Experiments naht mit großen Schritten: die plattdeutsche Uraufführung des Gerichtsdramas „Sie sagt. Er sagt“ von Beststeller-Autor Ferdinand von Schirach. Am Freitag, 31. Oktober, ist es endlich so weit. Im Lüttje Huus in der Brückstraße steigt dann die erste von insgesamt 14 öffentlichen Vorstellungen von „Se seggt. He seggt.“ Der Vorverkauf ist im vollen Gange. Zuvor aber geht es für die Bühntjer noch einmal richtig in die Vollen.
Inhalt mit Sprengkraft
„Im Moment sind fast jeden Abend am Proben“, sagt die Regie führende erste Vorsitzende Birgit Frerichs, die auch die bundesweit erste niederdeutsche Übersetzung des Stücks verfasst hat, das schon als Fernsehfilm im Februar 2024 im ZDF lief. Doch nicht nur die geballten Proben sind für die Laiendarsteller trotz aller Erfahrung fordernd. Das Drama hat auch – wie bei einem Schirach-Werk, das nur im Gerichtssaal spielt, schon zu erwarten – ganz schön viel Personal, Text und vor allem Sprengkraft.
aus: NWZ Online – Gaby Wolf

Bild: Friesenbühne