„Dat kole Grusen – Ik bün trüch bit Middernacht“ feierte Premiere bei der Niederdeutschen Bühne Brake. Geister, Angst und unvorhergesehene Wendungen hielten das Publikum in Atem. Die Schauspieler sorgten für Spaß und Spannung auf der großen Bühne.
Bei der Premiere des neuesten Stücks der Niederdeutschen Bühne Brake „Dat kole Grusen – Ik bün trüch bit Middernacht“, erwartete die Besucher auf der Bühne im BBZ-Forum ein Mystery-Thriller von Peter Colly, in der Bearbeitung von Florian Battermann und ins Plattdeutsche übertragen von Heino Buerhoop.
Zum Inhalt
Und darum geht es: Aufgrund ihrer psychischen Verfassung ist Jana (Marisa Grube) Fremden gegenüber sehr zurückhaltend, kommt sie doch gerade erst nach einem längeren Aufenthalt aus einer psychiatrischen Klinik zu ihrem Ehemann Dirk (Renke Brüning) zurück. Sie fühlt sich in ihrem neuen Zuhause nicht wohl, so weit draußen vor der Stadt, in dem Bauernhaus, auf dem Land. Auch dem Vermieter Georg (Jan Borries) steht sie anfangs noch sehr skeptisch gegenüber. Dieser hat bei dem ersten Treffen nichts Besseres zu tun, als der neuen Mieterin von Geistern im Haus zu erzählen. Die ängstliche Jana weiß gar nicht, was sie machen soll und Georg streut immer wieder Salz in die Wunde.
Zu allem Ärger hat Ehemann Dirk auch noch seine Schwester Laura (Katja Wöhler) eingeladen, damit sie sich um die angeschlagene Jana kümmert. Doch Laura mit ihrer arroganten und übergriffigen Art, nervt Jana gewaltig und macht ihr zudem auch noch Angst. Auch das Verhältnis zu ihrem Ehemann ist nicht das Beste und macht ihr sehr zu schaffen.
Im Laufe des Stücks passieren immer wieder unvorhergesehene Dinge, die die Handlung in eine andere Richtung lenken. Das Publikum muss sich zudem immer wieder auf neue Überraschungen und Schreckmomente einstellen.
Für die vier Darsteller war es eine Herausforderung, auf der großen Bühne Präsenz zu zeigen und die angespannte Situation zum Publikum zu transportieren. Komische Elemente und Szenen sorgten für Entspannung, wenn kurz zuvor Janas Schreie durch den Saal gellten. Die Situation in dem Bauernhaus spitzte sich immer weiter zu, und es bleibt bis zu den letzten Szenen unklar, was in diesem Mystery-Thriller eigentlich vor sich geht. Wer das jedoch genau wissen will, der muss sich natürlich selbst eine der nächsten Vorführungen anschauen.
Tolle Leistung
Renke Brüning, der bei der Niederdeutschen Bühne auch immer wieder einmal in schwierigen Rollen zu sehen war, spielte hier routiniert und witzig und setzte seine Mimik gekonnt ein. Jan Borries als tumber Bauer mit einem kleinen Geheimnis und der Kaffeealternative sehr zugetan, war der Ruhepol in dem Stück, währen Marisa Grube von einer emotionalen Szene in die nächste wechselte und dies, trotz längerer Abstinenz von der Bühne, gut umsetzte. Vervollständigt wurde das Team von Katja Wöhler, die die Rolle der übergriffigen und arroganten Schwester eindringlich spielte.
Text und Foto: Kerstin Seeland NWZ -Online